Wer waren die Guanchen und wie haben sie gelebt?
Die Guanchen gelten als die ersten Bewohner von Teneriffa. Wie sie vor rund 2600 Jahren auf die Insel gelangten ist noch heute ein Rätsel. Sie hatten offenbar keine hochseetauglichen Schiffe und lebten weitestgehend isoliert in einer Art steinzeitlichen Kultur.
Natürliche und in den verhältnismäßig weichen Tuffstein gehauene Höhlen nutzten die Guanchen, um darin zu wohnen bzw. ihre Vorräte aufzubewahren. Dort wo es keine Höhlen gab, errichteten sie Hütten aus Trockenstein, die mit Stroh bedeckt waren. Ihre mumifizierten Toten, vor allem ranghohe Personen wie etwa die Stammeskönige (Mencey) wurden in Grabhöhlen bestattet. Aus gebranntem Ton fertigten die Ureinwohner Teneriffas Alltagsgegenstände an. So zum Beispiel Töpfe, Schüsseln oder Krüge – unter anderem für den Transport von Flüssigkeiten oder die Aufbewahrung von Vorräten.

Eine Schrift kannten die Ureinwohner nicht, sehr wohl aber graphische, schriftähnliche Steinritzungen (Petroglyphen), von denen viele eine hohe kulturelle, astronomische oder religiöse Bedeutung hatten.
Die Guanchen hielten Ziegen und Schafen in Wanderviehherden und bauten Getreide an. Daneben ernährten sie sich vom Fischfang sowie dem Sammeln von Muscheln, Schnecken und Wildpflanzen. Da es auf Teneriffa keine Metallvorkommen gibt, nutzten sie Steine oder das Obsidian genannte Vulkanglas für die Herstellung von Messern, Lanzenspitzen und anderen scharfen Gegenständen.
Was passierte mit den Guanchen nach der Eroberung Teneriffas durch die Spanier?
Rund 2000 Jahre lang lebten die Guanchen auf Teneriffa, bevor der Großteil ihrer Bevölkerung durch die spanische Eroberung im Jahr 1496 vernichtet wurde. Die anschließende Kolonialisierung, Missionierung und Durchmischung der Bevölkerungsgruppen führte dazu, dass sowohl die Guanchen selbst, als auch ihre Kultur und Sprache sowie Rituale und Religion verdrängt wurde. So sind heute, über sechshundert Jahre nach der Eroberung, kaum historische Quellen überliefert und nur noch wenig vom Erbe der Guanchen erhalten.
Was haben die Guanchen hinterlassen?
Wer genau hinschaut, kann verschiedene archäologische, sprachliche, kulinarische und sogar sportliche Spuren der Guanchen entdecken:
Zu den Sportarten, die noch heute gemacht werden und laut Überlieferungen auf die Guanchen zurückgehen, gehören der Ringkampf Lucha Canaria und der Stockkampf Juego del Palo.
Geh spurlos vorbei!
Die goldene Regel „pasar sin huella“ gilt hier ganz besonders, schließlich sind die wenigen noch vorhandenen Reste der Guanchenkultur einmalig, besonders schützenswert und von allgemeinem Interesse.
Also nimm nichts mit, lass nicht zurück und verändere nichts. Trampel nicht auf den jahrhundertealten Relikten rum, schnitz nicht deinen Namen in Steine oder Felsen……. Sei einfach rücksichts- und respektvoll, so dass die natürliche Landschaft beziehungsweise das Erbe der Guanchen nicht beschädigt wird.