Ein Haus zu kaufen ist wahrlich auch schon in Deutschland ein Abenteuer. In Spanien ist das nicht anders, bei zunächst völliger Unkenntnis der Sprache, Gesetze und Gebräuche wird es aber noch mal eine Nummer spannender. Wir hatten uns nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, nun tatsächlich eine Immobilie in Los Silos auf Teneriffa zu erwerben. Das passende Haus war auch recht schnell gefunden, der Kontakt zum Makler hergestellt. Viele Fragen wurden zügig per Mail geklärt, schließlich ein Termin für die Besichtigung vereinbart.
Es wurde also Ernst. Doch wie geht man das jetzt – auch rechtlich – am Geschicktesten an? Wir haben dann ganz schnöde per Google einen Anwalt gefunden und diesen beauftragt, den Kauf für uns zu prüfen und ihn – wenn alles okay ist – auch durchzuführen. Das war nun geklärt, also ab ins Flugzeug und auf nach Teneriffa zur Hausbesichtigung. Die war auch super, das alte kanarische Haus war halb renoviert, aber im Prinzip passte alles. Das nicht ganz unwichtige Thema „Wer renoviert das eigentlich zu Ende?“ haben wir zunächst ausgeblendet. Da würde sich sicher eine Lösung finden – was letztlich auch der Fall war. Doch dazu später mehr.
Der Verkäufer konnte so nach und nach alle Unterlagen besorgen, die sich unser Anwalt für einen rechtssicheren Kauf ohne böse Überraschungen gewünscht hatte, der Kaufpreis war ausverhandelt. Kurz gesagt: Wir waren uns einig und flogen ein paar Tage später – an einem Donnerstag – wieder zurück nach Hamburg. Im festen Glauben, ein Haus gekauft zu haben … Und am Montag rief dann unser Anwalt an und teilte uns mit, dass das Haus auch verkauft worden sei. Doch nicht an uns. Laut Aussage unseres Maklers hat ein Deutscher das Haus an dem Wochenende besichtigt und gleich bar gekauft. In Spanien ist das offensichtlich – wie wir im Nachhinein in Erfahrung bringen konnten – nicht ganz unüblich. Denn im Gegensatz zum Procedere hierzulande, werden Objekte in Spanien von mehreren Maklern auf den Markt geworfen. Wer das beste Ergebnis erzielt oder den schnellsten Abschluss erzielen kann, macht das Geschäft. Tja, also standen wir im Mai dann wieder ganz am Anfang.