Das Besondere an Teneriffa: Wissen und Kurioses, Geschichten und Geschichte

von Jutta
Update:

1. Teneriffa ist eine Vulkaninsel im östlichen Zentralatlantik. Sie gehört zu Spanien, liegt aber mit rund 1300 Kilometer Luftlinie weit vom spanischen Festland entfernt.

2. Der Teide ist kleiner als gedacht: statt 3718 Metern ist Teneriffas Wahrzeichen nach neusten Messungen nur 3715 Meter hoch. Trotzdem bleibt er der höchste Berg Spaniens und der dritthöchste Inselvulkan der Erde.

3. Teneriffa ist so vielseitig wie ein Kontinent: vom Meer bis auf den Teide kannst du insgesamt 6 verschiedene Vegetationszonen entdecken. Und trotzdem brauchst du mit dem Auto nirgendwohin länger als zwei Stunden, denn Teneriffa ist nur rund 84 km lang und an der breitesten Stelle knapp an die 54 km breit.

4. Im Norden gibt es wegen der aus Nordost kommenden Passatwinde mehr Wolken und Regen als im Süden, aber das Klima ist immer noch subtropisch. Selbst im Winter fallen die Temperaturen im Norden nur selten unter 20 ºC und es gibt garantiert mehr Sonnenstunden und weniger Regentage als in Deutschland! Dich erwartet also das ganze Jahr über angenehm mildes Wetter, ganz egal auf welcher Seite der Insel.

5. Topographisch gehört Teneriffa zu Afrika, denn die Insel liegt nur rund 350 km Luftlinie vor der Küste von Marokko und der Westsahara.  Die Nähe zu diesen heißen Gebieten Afrikas wird besonders deutlich, wenn Calima über die Insel zieht.

6. Teneriffa gilt auch als „Galápagos der Pflanzenwelt“. Hier gibt es enorm viele Pflanzenarten und vor allem viele Endemiten -also Pflanzen, die du nur hier finden kannst. Einer der hübschesten Endemiten ist die bis zu drei Meter hohe Tajinaste, auch bekannt als Teide-Natternkopf.

Die Tajinaste rojo wird auch Roter Teide Natternkopf genannt.

7. Montags geschlossen: Viele Geschäfte, Restaurants und Attraktionen sind montags geschlossen, dafür aber am Sonntag geöffnet.

8.  Über die Hälfte der Inselfläche sind Naturschutzgebiet. Das Beste: die allermeisten der über 1000 Quadratkilometer kannst du einfach so und ganz ohne Genehmigung betreten. Viel Platz also, um die grandiose  Tier- und Pflanzenwelt Teneriffas zu erleben.

9. Teneriffa gilt als die Insel mit den meisten Basaltrosen der Welt.

10. An den langen Nadeln von Kanarischen Kiefern verfangen sich die kleinste Wassertropfen aus Nebel oder Wolken, verbinden sich und fallen schließlich zu Boden. So viele, dass die Bäume mit Wasser versorgt werden und überschüssiges Wasser in den Boden sickert. Deshalb sind die Kanarischen Kiefern für die Wasserversorgung von Teneriffa unverzichtbar. Besonders viele gibt es im „Parque Natural Corona Forestal„, der sich kreisförmig um den Teide Nationalpark zieht und das größte Naturschutzgebiet Teneriffas ist.

11. Sterne beobachten leicht gemacht:  So dunkel wie in der Vulkanlandschaft des Teide-Nationalparks ist der Himmel nicht mehr an vielen Orten, er wurde deshalb als Sternenlicht-Reservat ausgezeichnet. Hier kannst du am Nachthimmel unzählige Sterne, Planeten und die Milchstraße leuchten sehen.

12. Die historische Altstadt von San Cristóbal de La Laguna wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, der Teide Nationalpark zum Weltnaturerbe und das Anaga-Gebirge zum Biosphärenreservat.

13. Da soll einer durchblicken: Santa Cruz de Tenerife ist die Hauptstadt von Teneriffa. Genauso heißt auch die Gemeinde, in der die Stadt liegt. Und um alles noch ein bisschen komplizierter zu machen, ist Santa Cruz de Tenerife auch noch der Name einer Provinz. Zur Provinz Santa Cruz de Tenerife gehören die Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro. Die restlichen kanarischen Inseln, also Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gehören zur Provinz Las Palmas de Gran Canaria. Zusammen bilden beide Provinzen seit 1982 die Autonome Gemeinschaft der Kanaren im spanischen Staat. Und du ahnst es schon: Die Provinz-Hauptstädte der Kanaren sind (ja sie haben zwei, es soll ja keinen Streit geben zwischen den beiden Provinzen) sind Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz die Tenerife.

14. Das Wort Teneriffa stammt aus der Sprache der Guanchen und setzt sich aus Tener (Berg) und ife (weiß) zusammen.

15. Guanchen waren die Ureinwohner von Teneriffa.  Zum Zeitpunkt der Eroberung hatten sie die Insel in neun Königreiche mit jeweils einem eigenen Herrscher aufgeteilt. Noch heute tragen einige Gemeinden die Namen dieser Königreiche : Abona, Adeje, Anaga, Daute, Guimar, Icod, Tacoronte, Taoro und Tegueste.

Beerdigung der Sardine an Karneval in Los Silos auf Teneriffa

16. Karneval auf Teneriffa: Nur der berühmte Karneval in Rio de Janeiro ist größer als der in Santa Cruz. Zu Aschermittwoch wird eine jedes Jahr anders gestaltete „Sardine“ verbrannt. Mit dem Fest ist der Karneval auf Teneriffa aber nicht vorbei. In einigen Städten, darunter Puerto de la Cruz, geht es jetzt erst richtig los. Karneval dauert auf Teneriffa eben ein bisschen länger. Ob das der Grund für die Städtefreundschaft zwischen Puerto de la Cruz und und Düsseldorf ist?

17. Die Flagge von Teneriffa ähnelt der von Schottland, unterscheidet sich aber in Farbton und Maßen (Breiten- und Höhenverhältnis). Das helle marineblau steht für das Meer und die weiße Farbe des Kreuzes für den Schnee des Teide.

18. Fast in jeder Stadt auf Teneriffa kannst du Arepas kaufen. Die gefüllten Teigtaschen aus Maismehl kommen ursprünglich aus Venezuela. Das südamerikanische Land war lange Zeit das Ziel kanarischer Auswanderer, besonders von Tinerfeños.  Durch venezolanische Einwanderer bzw. Rückkehrer gelangten Arepas nach Teneriffa.

19. Warum ein Feuerwerk, wenn man auch zwei haben kann? An jedem 3. Mai, direkt nach der Prozession zum Tag des Kreuzes, liefern sich in Los Realejos die Bewohner der Calle El Sol und die der Calle El Medio einen ritualisierten Wettstreit um das spektakulärste Feuerwerk. Erst fackelt der eine, dann der andere – bis zu 3 Stunden kann das Spektakel insgesamt dauern. Ob das jetzt das größte Feuerwerk Europas ist oder nicht, eins ist sicher: Es war bisher das beeindruckendste und auch lauteste Feuerwerk, das wir je gesehen haben. 2019 waren wir übrigens „Team Calle el Sol“.

20. Die rund 950.000 Einwohner von Teneriffa werden „Tinerfeños“ genannt.

21. Die bekannteste Höhle von Teneriffa, deren unterirdische Gänge besichtigt werden können, ist die 18 km lange Lavaröhre Cueva del Viento. Weltweit sind nur vier Lavaröhren länger und die liegen alle auf Hawaii. Entstanden ist die Röhre und ihr verzweigtes Höhlensystem vor über 27.000 Jahren aus Lavaströmen des Vulkans Pico Viejo. Der Name bedeutet übersetzt soviel wie Höhle des Windes und spielt auf die Luftströmungen im Inneren des verzweigten Höhenlabyrinths an.

ziege teneriffa teno alto

22. Die einheimische und vom Aussterben bedrohte Ziegenrasse „Cabra Tinerfeña“ sieht im Norden und Süden der Insel unterschiedlich aus. Die Ziegen im Norden sind angepasst an die feuchtere Umgebung, haben lange Fellhaare, die meist schwarz bis braun sind, und immer einen Ziegenbart.  Die Ziegen im Süden sind angepasst an die trockenere Umgebung und meist kurzhaarig, mit mehrfarbigen Fell.

23. Die windigsten Strände, perfekt zum Kiten und Surfen, findest du bei El Medano.

24. Viele Millionen Jahre alt ist das älteste Vulkanstein Teneriffas. Du findest es an den Enden der grob Y-förmigen Insel: im Teno-Gebirge im Nordwesten, am Roque Conde im Süden und im Anaga-Gebirge im Nordosten. Für alle die, die in Teneriffa eine nach rechts guckende Ente sehen, liegen die ältesten Teile am Schwanz, dem Bauch und dem Schnabel.

25. Auf dem Gipfel des Guajara kannst du die Reste der ersten astronomischen Beobachtungsstation auf einem Berg endecken. Dort errichtete der Forscher Charles Piazzi Smyth im Jahr 1856 sein Teleskop, um zu zeigen, dass hochgelegene Standorte die besten astronomischen Beobachtungen ermöglichen. Weil die Bedingungen aber schlechter waren als gedacht, zog Smyth samt Equipment zum Teide um. Zum höchsten Punkt, der mit Maultieren erreicht werden konnte.  Diese Sternwarte erhielt den Namen „Alta Vista“. Heute befindet sich die gleichnamige Schutzhütte an dieser Stelle.

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