Wohin auf Teneriffa: eine Insel, zwei Seiten und drei Küstenregionen

von Jutta
Update:

Die zwei Seiten von Teneriffa: Nord und Süd

Es ist wohl eine der häufigsten Fragen bei der Urlaubsplanung für Teneriffa: Norden oder Süden? Mehr als berechtigt, denn die Unterschiede sind gewaltig.

Teneriffa ist geprägt von einer Gebirgskette, die sich von Nordost über den Teide im Zentrum nach Südwest zieht. Diese  teilt als Wetterscheide die Insel in eine Nord- und eine Südseite auf.

Die beiden Seiten von Teneriffa unterscheiden sich erheblich in Aussehen, Klima und Vegetation.  Gut, wer die Unterschiede kennt.

Was ist typisch für die Nordseite bzw. Südseite von Teneriffa?

Auf der Nordseite, die sich von Buenavista del Norte im Westen bis zu den Roques de Anaga im Ostenn erstreckt, beginnen die Berge nah der Küste und steigen schnell relativ steil an. Du kannst das gut in der folgenden Abbildung an dem  schmalen grünen Streifen erkennen.

An den Bergen der Nordseite steigen die Wolken des meist wetterbestimmenden Nord-Ost Passats auf. Sie sorgen für die charakteristische ganzjährig üppig grüne Vegetation, die so typisch für die Nordseite von Teneriffa ist.

Auf der Südseite dagegen gibt es eine sehr viel breitere Küstenzone und die Berge steigen flacher an. Auf der Abbildung zeigt sich das durch einen wesentlich breiteren grünen Streifen.

Auf dieser Inselseite liegt die Temperatur im Küstenbereich um ca. 2 bis 3 °C höher als im Norden – maßgeblich verursacht durch eine erhöhte Sonneneinstrahlung, geringere Bewölkung (die Passatwolken schaffen es meist nicht über die Gebirgskette) sowie eine Art leeseitigen Föhneffekt. Dadurch ist es hier deutlich trockener, woran sich auch die Pflanzen angepasst haben.

Was gehört zur Nordseite von Teneriffa, was zur Südseite?

Wichtig zu wissen: die Einteilung Nordseite bzw. Südseite beruht weniger auf der tatsächlichen Himmelsrichtung, als auf dem vorherrschenden, typischen Klima, das durch die NO-NW ausgerichteten Bergrücken bestimmt wird.

Grob gesagt wird daher nur das obere Drittel der Insel zur Nordseite gezählt.

Die von Nordwest über den Teide nach Nordost verlaufende Gebirgskette (stark vereinfacht, in blau) teilt Teneriffa in eine Nordseite und eine Südseite auf.

Und ganz kurz für alle, die es genau wissen wollen. Die Gebirgskette besteht aus

  • dem Teno-Gebirge und der Nordwest-Riftzone
  • dem Teide-Vulkankomplex
  • der Nordost-Riftzone und dem Anaga-Gebirge

Zusammen bilden sie die Ärmchen des Y-förmigen Systems, das die Gesamtstruktur von Teneriffa bestimmt. Mehr dazu findest du in unserem Artikel Wie Teneriffa entstand: Aus drei Inseln wird eine.

Erlebnis: Südklima im Norden

Wer das Phänomen Süden im Norden der Insel einmal live erleben möchte, dem können wir eine Fahrt zur Punta de Teno empfehlen.

Häufig ist es so, dass sich in Buenavista del Norte Passatwolken vor die Sonne schieben. Doch am Aussichtspunkt Punta de Fraille bzw. kurz dahinter ist alles anders. Meist ist kein Wölkchen mehr zu sehen und die Sonne strahlt ungetrübt vom Himmel.

Kein Wunder, denn der Punta del Fraille gehört zum dem Gebirgszug der die Wetterscheide bildet und die Nordseite von der Südseite trennt.

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Die drei Küstenregionen auf Teneriffa

Die meisten Touristen zieht es an die Küsten und nicht in die Medianías (die mittleren Höhenlagen). Für eine gelungene Urlaubsplanung solltest du nicht nur die zwei Seiten, sondern auch die drei Küstenregionen der Insel kennen, denn auch diese unterscheiden sich enorm voneinander:

  • Die Küstenregion auf der Nordseite: von Punta de Teno bis Roques de Anaga
  • Die Küste auf der Südwestseite: von Roques de Anaga bis Punta de Rasca
  • Der Küstenbereich auf der Südostseite: von Punta de Rasca bis Punta de Teno

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Die Nordküste von Teneriffa

Vom Teno-Gebirge im Westen bis zum Anaga-Gebirge im Osten findest du Steilküsten, gezeitenabhängige Felsplattformen und schwarze Lavasand- und Kieselstrände.

Charakteristisch ist eine schroffe und zerklüftete Küste, denn das schwarze Vulkangestein ist hier einer höheren Brandung ausgesetzt als in den anderen Küstenregionen. Dadurch ist diese Küstenregion nur schwer zu erreichen und auch zu nutzen. Der Vorteil: die Küstenlandschaft ist wilder und zugleich unberührter.

Die Nordküste ist weniger stark besiedelt als die Südküste, vor allem an ihrem westlichen Ende rund um die Städte Buenavista del Norte und Los Silos. Im Osten liegt die größte Stadt und zugleich das Touristenzentrum an der Nordküste: Puerto de la Cruz.

Die Nordküste von Teneriffa ist zwar rauer als die beiden Küstenregionen des Südens, dafür aber auch ursprünglicher und weniger verbaut. Und keine Sorge auch hier findest du findest du Strände, (Natur)schwimmbäder und Charcos sowie kleine Häfen und Wanderwege direkt am Meer. Zu den beliebtesten Bademöglichkeiten an der der Nordküste gehören der El Caletón, Playa Jardin und Playa Martiánez, Bajamar.

Es ist die typische Wettersituation auf Teneriffa: aus Richtung Nord-Ost einströmende Passatwinde treffen auf die Gebirgszüge des Anaga, Teide und Teno.

Durch die Höhe dieser Gebirgskette werden die Winde abgelenkt, da sie ein Strömungshindernis sind. Daher ist hinter den Bergen, also in ihrem Windschatten, ist die Windgeschwindigkeit geringer.

Der Teide als höchste Erhebung Teneriffas gibt einen ordentlichen Windschatten, wenn der Wind aus Nordost kommt. Sehr zur Freude aller Wärmeliebenden an der Südwestküste.

Die Südostküste von Teneriffa

Zwischen dem Anaga-Gebirge und Punta de Rasca überwiegen niedrigere Steilküsten und relativ flache Gebiete, die zwar weniger stark von der Brandung getroffen werden, dafür aber den Passatwinden ausgesetzt sind. Diese Region strahlt in vielen Farben: von Hellgelb des Playa Teresitas, über die schwarzen Lavaströme im „Malpais de Güimar“, von den ockergelben „Montaña Amarilla“ bis hin zum Graugelb der Gesteinsformationen in „El Médano'“ und den benachbarten roten „Montaña Roja“.

Diese Küstenregion ist stärker besiedelt als der Norden – vor allem im Gebiet der Hauptstadt Santa Cruz.

Im der südöstlichen Küstengebiet sind die Bade- und Wassersportmöglichkeiten vielfältiger als im Norden. Beliebt bei Einheimischen und Touristen ist zum Beispiel der Strand Las Teresitas, in der Nähe von Santa Cruz. Entlang der gesamten Südostküste gibt es zahlreiche größere und kleinere Strände und Charcos zu entdecken.

Der längste Strand dieser Küstenregion und zugleich längste natürliche Sandstrand von ganz Teneriffa ist der Playa del Médano. Gleich noch noch ein Superlativ hinterher: rund um den gleichnamigen Ort weht der Passatwind besonders stark. Und weil er hier nahezu ständig weht, ist El Médano ein beliebtes Gebiet für Wassersportler. Speziell Wind- und Kitesurfer finden hier beste Bedingungen.

Die Südwestküste von Teneriffa

Vom Punta de la Rasca bis zum Punta de Teno ist die Küste vorwiegend niedrig – die gewaltigen Steilklippen von Los Gigantes im äußersten Westen mal ausgenommen.

Diese Region liegt im Windschatten des Teide und ist somit gut geschützt vor den vorherrschenden Passatwinden und -wolken, die aus nordwestlicher Richtung auf die Insel treffen. Das zeigt dieses Satellitenbild ziemlich eindrucksvoll. Dadurch ist es im Südwesten meist etwas wärmer als im Norden und auch das Meer ist hier meist ganzjährig  ruhig.

Auf Grund des milden Klimas, des ruhigen Meeres und der guten Erreichbarkeit durch den Flughafen Teneriffa-Süd, der quasi um die Ecke liegt, befindet sich im Südwesten das touristische Zentrum von Teneriffa. Entsprechend hoch ist die Besiedlung in diesem Küstenabschnitt.

Die drei größten und beliebtesten Orte in dieser Region sind Los Christianos, Las Americas und die Costa Adeje – hier finden sich die meisten Touristenbetten der gesamten Insel. Hier gibt es alles für einen typischen Strandurlaub: Sandstrände (kinderfreundlich, weil flach ins ruhige Meer abfallend) mit allen Annehmlichkeiten wie Miet-Liegen und -Schirme, Rettungsschwimmer, Sanitäranlagen und Duschen.

Hinter den Stränden liegt eine lange Strandpromenade, mit Bars, Supermärkten, Shops und Restaurants aller Art. Diese weitläufige und gut ausgebaute Strandpromenade ist ideal für alle, die gern am Meer entlanglaufen: sie reicht über 9 km von Los Christianos, über Las Americas und der Costa Adeje bis nach La Caleta.

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