Basalt: Das schwarze Vulkangestein prägt Teneriffa

von Jutta
Update:

Was ist Basalt?

Basalt ist ein dunkelgraues bis schwarzes, sehr hartes Gestein. Auf Teneriffa ist Basalt das häufigste Gestein mit vulkanischem Ursprung.

Basalt an der Nordküste von Teneriffa

Ein Fels entstanden aus vulkanischen Basaltströmen: Der Roque de Garachico vor Garachico.

Basaltmagma entsteht bei der Aufschmelzung des oberen Erdmantels. Beim Aufstieg der heißen, dünnflüssigen Magma in der Erdkruste können Bruchstücke des durchdrungenen Gesteins mitgerissen werden, die später an der Erdoberfläche als andersfarbige Fremdgesteine im erstarrten, dunklen Basalt zu erkennen sind.

Basalt ist arm an Kieselsäure und besteht hauptsächlich aus einer Mischung von Eisen- und Magnesium-Silikaten mit  calciumreichem Feldspat und gelegentlich Olivin. Eisen ist im Basalt auch in Form des Minerals Magnetit enthalten. Daher ist zum Beispiel der schwarze Lavasand am Strand Las Arenas in Buenavista del Norte magnetisch.

Basaltlava ist meist sehr dünnflüssig und wird wegen seines geringen Gasanteils nicht hoch in die Luft geschleudert. Bei dieser sogenannten effusiven Förderung tritt die Lava relativ ruhig aus dem Förderschlot des Vulkans aus und es können Lavaströme entstehen, die über große Entfernungen fließen. An der Erdoberfläche kühlt sich die Lava ab und wird wieder zu festem Gestein.

Lavatypen auf Teneriffa

Lava, insbesondere basaltische, kommt in zwei Haupttypen vor: „Aʻā-“ Lava und „Pahoehoe“ Lava („Pah-hoy-hoy“ ausgesprochen). Die Namen beziehen sich auf das Aussehen der erstarrten Lavaoberfläche und stammen aus dem Hawaiianischen, werden aber mittlerweile weltweit verwendet.

Auf Teneriffa ist die ʻAʻā-Lava der häufigste Lavatyp. Sie wird hier und auf den anderen Kanareninseln auch Malpais genannt, was ins Deutsche übersetzt soviel wie „Schlechtes Land“ bedeutet.

Brockenlava – ʻAʻā-Lava

  • unregelmäßig raue, schlackige Oberfläche mit scharfkantigen Brocken und Klumpen
  • entsteht aus zähflüssiger, kühlerer Lava (ca. 1000°C), die langsam in offenen Kanälen fließt
    • an der Oberfläche bildet sich durch die schnellere Abkühlung eine dicke Kruste, darunter strömt die zähflüssige Lava langsam weiter
    • wenn die Lavamasse weiter anwächst, reißt dabei die Oberfläche immer wieder auf und erstarrt in großen Blöcken
  • Aʻā-Lavaströme sind im Vergleich zu Pahoehoe-Flüssen tendenziell relativ dick
  • befindet sich häufig im unteren Teil von dünnflüssigen Lavaströmen, weil unter anderem durch Abkühlung die Zähigkeit zunimmt. Am Ende des Stromes bildet sie häufig eine steile Front.
  • In ʻAʻā-Lava können Basaltsäulen entstehen
Basalt aa Lavaströme am Vulkan Chinyero auf Teneriffa

ʻAʻā bedeutet soviel wie Aua! Dieser Schmerzenslaut soll von den polynesischen Ureinwohner Hawaiis beim Barfußlaufen über diese Lava ausgerufen worden sein.

Stricklava – Pahoehoe Lava

  • hat eine glatte und ungebrochene, wogende oder seilig, gefältelte Oberfläche
  • entsteht aus dünnflüssiger, heißer Lava von etwa 1100 bis 1200°C, die schnell fließt
    • an der Oberfläche bildet sich durch Abkühlung eine elastische Haut mit glatter Oberfläche, darunter fließt die Lava weiter
    • wird die erstarrte Haut durch die darunter fließende Lava zusammengeschoben, bilden sich Strick- oder Seillava
    • auch die Bildung von Lavatunneln ist möglich
  • Pahoehoe-Flüsse sind in der Regel relativ flach, zwischen wenigen Dezimetern bis ein oder zwei Meter
    • In der Kartenansicht sind diese Lavaflüsse eher schmal und länglich
stricklava teneriffa

Pahoehoe Lava, auch Stricklava genannt, im Teide-Nationalpark.

Für ein noch besseres Verständnis, schau dir dieses Video von heißer, fließender Lava der beiden Lavatypen an.

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Ökologische Bedeutung der Lavatypen

Die Oberfläche der verschiedenen Lavatypen ist auch von ökologischer Bedeutung. Die auf Teneriffa hauptsächlich vorkommende Aʻā-Lava hat eine raue Oberfläche und bietet mehr Angriffsfläche für die Verwitterung und damit die Bildung der nährstoffreichen Lavaböden. Aber das dauert. Jahrtausende.

Bei der Besiedlung der Lava mit Pflanzen spielen Flechten eine entscheidende Rolle. Sie gehören zu den Ersten, die sich auf frischer Lava ansiedeln können. Die Symbionten aus Algen und Pilzen haben keine Wurzeln und decken ihren Wasserbedarf aus dem Nebel oder dem Morgentau. Sie bilden, wenn sie absterben, ein bisschen Hummus. Dieser und andere organische Abbaureste sowie kleinste Bodenbestandteile sammeln sich irgendwann in den Rissen, Vertiefungen und Spalten der Aʻā-Lava an – und werden zum Ausgangspunkt für die Besiedlung mit höheren Pflanzen.

Pflanze wächst in Spalte von Basaltgestein

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