Du kennst sie bestimmt auch, die weiße Fliege. Sie befällt Zier-und Nutzpflanzen, saugt den zuckerhaltigen Saft aus den Blättern und hinterlässt einen klebrigen Film auf Fensterbank und Boden, den Honigtau.
Auf Teneriffa war letztes Jahr war ein Boomjahr für die Gewächshausmottenschildlaus, so wird die weiße Fliege auch genannt. Aber im Gewächshaus ist sie nicht geblieben, sondern hat alle Pflanzen weit und breit befallen. Auch unseren Avocadobaum. Was tun? Insektizide kommen uns nicht ins Haus und gängige Hausmittel wie „die betroffenen Pflanzenteile mit Spüliwasser oder Brennnesselsud einsprühen“ versagen leider bei einem über 10 Meter hohem Baum.
Ignorieren und Aussitzen war eine nur bedingt erfolgreiche Strategie. Der Baum sah immer schlimmer aus wund wir waren irgendwann von den herabfallenden Blättern und dem klebrigen Honigtau auf unseren Fliesen im Patio so genervt, dass eine radikale Entscheidung fiel: Baum kürzen. Und zwar radikal.
Ein klarer Fall für Henry, der Mann unseres Vertrauens für alles rund ums Haus.
Blieb die Frage: wie sehr kann man eine Avocadobaum stutzen? Die Erfahrung der Locals zum einen und dieser Bericht waren eindeutig. Ordentlich runter mit der Baumkrone, der kommt schon wieder.
Gesagt, getan. Erst alle reifen Avocados abgeerntet und verschenkt (mehr als zehn 40-Liter Baumarktkübel), dann mit einer etwas abenteuerlichen Technik den Baum gekappt. So weit, dass nur noch ein kleiner Ast aus dem radikal gekürztem Stamm herausragte. Diesen Ast, ach nennen wir die Dinge beim Namen, dieses Ästchen mit seinen paar Blättchen haben wir dann sorgfältig angebunden, damit es im Wind nicht abreißt.
Aber wer hat jetzt eigentlich gewonnen?
Im Moment steht es 1:0 für unseren Avocadobaum – diesem Wunder der Biomassen-Produktion. Oder um es mit Jens Worten zu sagen: „Das ist wieder verdammt viel Avocadobaum.“
Literatur
- https://www2.ipm.ucanr.edu/agriculture/avocado/Whiteflies/