Teneriffa Wetter: Klischees kritisch betrachtet

von Jutta
Update:

Teneriffa wird traditionell eingeteilt in einen kühleren, feuchteren Norden und einen wärmeren, trockeneren Süden. Ganz falsch ist das nicht, aber eben auch nicht ganz richtig. Denn häufig basiert diese Aussage auf Daten der offiziellen Messstationen „Los Rodeos“ für den Norden von Teneriffa (auch wenn du die Klimatabelle für Puerto de la Cruz gesucht hast) und „Sur Reina“ für den Süden von Teneriffa. Und das ist ein wenig unfair, denn Los Rodeos liegt auf 617 Metern Höhe und Sur Reina auf 77 Metern Höhe. Wer jetzt noch weiß, dass pro hundert Meter Höhe die Temperatur um durchschnittlich 1°C zurückgeht, wundert sich nicht mehr über die kühleren Temperaturen im Norden.

Beim Vergleich zweier Orte auf ungefähr gleicher Höhenlage, ist der Unterschied mit 2 bis 3°C gar nicht mehr so groß und die pauschale Aussage kühler Norden und warmer Süden wirkt leicht überdramatisiert. Vielleicht ist es aber auch wahnsinnig geschicktes Marketing dafür, dass sich Urlauber für die großen Ferienorte und -anlagen im südwestlichen Küstenabschnitt von Teneriffa entscheiden.

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Was allerdings ganz unbestritten ist, ist das der Norden feuchter ist als der Süden. Nicht unbedingt in puncto Regentage und Regenmengen. Aber der Norden Teneriffas liegt voll im Einflussgebiet des Nordost-Passats – samt seinen mitgeführten Wolken. Die aus Nordost einströmenden Winde und Wolken treffen auf das Anaga- und Teno-Gebirge sowie den Teide. Hier bleiben sie hängen, stauen sich in den mittleren Höhenlagen auf, regnen ggf. sogar ab und sorgen für die üppigere Vegetation im Norden der Insel. Wegen Wind und Wolken ist der Norden also feuchter als der im Windschatten gelegene Süden, wo es folglich weniger windet und weniger Wolken den Himmel bedecken.

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