Feigenkakteen auf Teneriffa

von Jutta
Update:

Auf Teneriffa findest du verschiedene Feigenkakteen-Arten. Besonders relevant sind:

  • der Gewöhnliche Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica), die für die Cochenille-Zucht aus Mexico eingeführt wurde
  • der Dillenius-Feigenkaktus (Opuntia dillenii), der vermutlich versehentlich eingeführt wurde

Beide Arten kommen mittlerweile verwildert auf der Insel vor. Und eine von ihnen wird unter den „100 schlimmsten invasiven gebietsfremden Arten der Welt“ aufgeführt.

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Der Echte Feigenkaktus – Opuntia ficus-indica

Der Echte Feigenkaktus wurde ursprünglich für die Cochenillezucht auf Teneriffa eingeführt. Aus der Cochenillelaus lässt sich ein roter Farbstoff gewinnen, der im 19. Jahrhundert so begehrt war, dass die Landwirtschaft komplett darauf ausgerichtet wurde.

Heute ist der Echte Feigenkaktus auf Teneriffa sowohl in Kultur als auch verwildert zu finden. Die Cochenille-Zucht spielt wegen der billiger herzustellenden synthetischen Farbstoffe keine große Rolle mehr. Gezielt angebaut wird der Echte Feigenkaktus vor allem für seine essbaren Früchte, die Kaktusfeigen. Diese sind auch bekannt als Pico-Feige (Higo pico“) Nopal- oder Indische Feige („tuno india“).

Daran erkennst du den den Echten Feigenkaktus:

  • große (20-60 cm lange), blass blaugrüne, abgeflachte Sprossglieder
    mit Blattdornen besetzt
  • kann eine Höhe von 3-5 m erreichen
  • leuchtend gelb bis rote Blüten an der Spitze der Sprossabschnitte
  •  eiförmig bis längliche, grün-gelblich bis violette Früchte, meist stachellos oder mit sehr feinen Stacheln, die sich leicht entfernen lassen.

Die Früchte können roh verzehrt werden, werden aber wegen der vielen Kerne zumeist weiterverarbeitet, z.B. zu Saft oder Marmelade. Der auf den Kanaren übliche Name „tuno“ geht zurück auf „tuna“, den aztekischen Namen der purpurfarbenden Früchte.

Der Dillenius-Feigenkaktus – Opuntia dillenii

Der Dillenius-Feigenkaktus wird auf den Kanaren auch Tuno Higo Tino genannt und kommt auf Teneriffa ausschließlich verwildert vor.

Dieser Feigenkaktus wächst nicht in die Höhe, sondern strauchartig, wodurch er sich schnell in ausbreiten kann. Der Dillenius-Feigenkaktus, der in der Fachwelt auch Opuntia stricta genannt wird, gilt als die aggressivste Opuntien-Spezies weltweit und wird unter den „100 schlimmsten invasiven Arten der Welt“ aufgeführt.

Daran erkennst du den Dillenius-Feigenkaktus:

  • kleine (10-25 cm lange), graugrüne, abgeflachte Sprossglieder
    mit zahlreichen langen (bis zu 5 cm) gelben Dornen, die in Gruppen bis zu fünft zusammenstehen
  • wächst strauchartig ausladend und wird nicht höher als 2 m
  • zitronengelbe Blüten, in früheren Entwicklungsstadien gelblich-orange, sowohl an der Spitze als auch Mitte der Sprossabschnitte
  • violettrote, an der Basis verjüngte Früchte mit zahlreichen kurzen, haarfeinen Dornen, die sich leicht lösen und kleinste Widerhaken tragen

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