Nachhaltiges Whale Watching vor Teneriffa: unsere Erfahrungen

von Jutta

Vor Teneriffas Südwestküste tummeln sich ganzjährig zahlreiche Wale und Delfine. Und ebenso zahlreich sind die Anbieter für Whale Watching Touren. Worauf wir bei der Planung geachtet haben, wie unsere Tour ablief und was wir erlebt haben…

Bei wem buchen?

Unser Wunschanbieter musste gleich mehrere Voraussetzungen erfüllen:

  • offiziell zugelassener, zertifizierter Veranstalter
    (zu erkennen an der “Barco Azul” bzw. “Blue Boat” Flagge)
  • kleine Gruppe und Zodiac-Schlauchboot
  • von lokalen Fachleuten empfohlen

Unsere Wahl fiel auf Sergio von BONADEA II in Puerto Colón, der seit rund 30 Jahren Waltouren auf Teneriffa anbietet. Zudem arbeitet er mit dem Biologen und Dokumentarfilmer Felipe Ravina zusammen, dessen Dokumentation „Salvar Tenerife“ wir jedem empfehlen können.

Weitere empfehlenswerte Veranstalter von Waltouren auf Teneriffa findest du hier.

Unsere Waltour mit Bonadena II

Die Buchung: einfach und schnell

Völlig komplikationslos lief die Buchung unserer Waltour über die Website von BONADEA II. Tag aussuchen, Uhrzeit wählen (Start ist 9:00 oder 11:30 Uhr) und Personenzahl angeben, dann Name, email Adresse und am besten auch Telefonnummer angeben, zuletzt per Kreditkarte oder PayPal bezahlen. Das wars.

Der Treffpunkt: komfortabel zu erreichen

Am Tag vor der Tour kam eine SMS von Kapitän Sergio mit hilfreichen Tipps zu Parkplätzen, Ausrüstung und natürlich nochmal dem genauen Treffpunkt.

Am Tourtag sind wir relativ zeitig Richtung Puerto Colon losgefahren – man weiß ja nie, ob es einen Stau gibt. In Puerto Colon angekommen haben wir es uns einfach gemacht und diesen öffentlichen, gebührenpflichtigen Parkplatz angesteuert. Dann runter zum Hafen und das Abfahrtsdock Nr. 4 gesucht. Weil man erst kurz vor Abfahrtszeit auf den Steg kommt, gab es zur Überbrückung der Wartezeit einen Kaffee in der gegenüberliegenden Bar.

Die Tour: beeindruckend und respektvoll

Pünktlich zur Abfahrtszeit um 11:30 legte Sergio mit seinem Zodiak und der 9 Uhr-Gruppe am Steg an, die sich mit leuchtenden Augen herzlich verabschiedeten. Ebenso begrüßte Sergio dann unsere Gruppe, die aus insgesamt sechs Personen bestand – einem Pärchen aus Venezuela und uns vieren.

Schuhe aus (die wurden in einem wasserfesten Bottich auf dem Boot verstaut) und über eine Planke rauf aufs Boot. Eine kurze Einweisung, alle gut festhalten und dann ging es schon los. Raus aus dem Hafen, vorbei an lärmenden Jet Skis und Partybooten raus aufs offene Meer. Wir hatten einen traumhaften Tag mit wenig Wellengang erwischt, so dass wir mit respektabler Geschwindigkeit über die kleinen Wellen schnell in die geschützte Meereszone Teno-Rasca Zone „gehoppelt“ sind – das Erlebnis mit einem Zodiac ist relativ unmittelbar 😉

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Unser Kapitän hatte an diesem Tag einen Auftrag: er wollte eine uns eine spezielle Walart zeigen, die nur selten vor Teneriffa zu sehen ist. Den Blainville-Schnabelwal. In der Region angekommen, wo er die Tiere bei der ersten Tour des Tages gesehen hatte, schaltete er erstmal den Motor ab. In völliger, fast andächtiger Ruhe ließen wir alle den Blick über das Meer gleiten und versuchten Wale zu erspähen. Doch zunächst gab es, bis auf die fantastische Aussicht auf Teneriffa…. nichts, zumindest keine Wale. Kurz mit Kollegen gefunkt, ein kleines Stück weitergefahren und wieder bei ausgeschaltetem Motor beobachtet. Und da waren sie.

Weil die Blainville-Schnabelwale ein seltenes Ereignis auf Teneriffa sind, haben wir relativ viel Zeit mit ihrer Beobachtung verbracht. Infos und Erklärungen gab es übrigens auf Spanisch bzw. Englisch. Dann ging es weiter, auf der Suche nach den Residenten: Grindwalen und Großer Tümmlern.

Und tatsächlich, auf der Fahrt zurück Richtung Hafen, diesmal in sehr gemütlichem Tempo, haben wir noch mehrere Kurzflossen-Grindwale gesehen (auch bekannt als Pilotwale). Erwachsene und Jungtiere, auf- und abtauchend, beim entspannten Mittagschlaf in den Wellen dümpelnd und unter unserem Boot schwimmend. Was ein Erlebnis.

Delfine haben wir auf unserer Tour nicht gesehen, was aber nicht besonders schlimm ist. Schließlich geht es ja darum Augenblicke zu erleben und nicht gesehene Tierarten auf einer List abzuhaken. Und vermutlich wird das nicht unsrer Waltour gewesen sein…

Der schönste Moment

Die ganze Tour war ein Erlebnis und gleich drei Momente konkurrieren um den Titel „Highlight des Tages“

  • die Ruhe auf dem Meer, das Geräusch von plätschernden Wellen und dem schnaubenden Blas der nahen Wale
  • dass sich ein erfahrener Guide so begeistern kann
  • Grindwale, die direkt unter dem Boot hergeschwommen sind.
    Die Boote müssen mindestens 60 Meter Abstand zu den Walen halten. Kapitän Sergio hat sich dran gehalten, der Wal nicht 😉

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